Leiser leben im Alltag
Wer nicht gerade ländlich wohnt, dem fällt auf: Unsere Umwelt wird immer lauter. Gerade sensible Menschen reagieren mit einer gewissen inneren Unruhe oder einer dauerhaften Angespanntheit auf zu viele, zu laute Einflüsse aus der Umwelt. Wohnt man beispielsweise direkt in der Stadt oder ist beruflich stark eingespannt, ist dem Lärm nur schwer zu entkommen. Wir zeigen in unseren Beiträgen, wie man den Alltag mit einfachen Dingen weniger laut gestalten kann.
Lärm macht uns mit der Zeit krank
Je länger man einem dauerhaft hohen Lärmpegel ausgesetzt ist, desto höher ist das Risiko für eine daraus folgende Krankheit. Laute Geräusche verursachen Stress, was sich wiederum negativ auf das Herz und andere Organe auswirkt.
Schüttet der Organismus permanent Stresshormone aus, kommt man psychisch nicht zur Ruhe. Dem Körper fehlt die Regenerationsphase zum Beispiel nach dem Arbeiten.
Der Körper wird in eine andauernde Alarmbereitschaft versetzt, wenn der Cortisol-Spiegel hoch bleibt. Die psychischen Folgen sind eine latente Aggression, Schlafstörungen, die dauerhafte Müdigkeit und eine innere Unruhe, die sich nicht durch Ablenkung lindern lässt.
Menschen reagieren individuell auf Lärm
Nicht jeder Mensch reagiert gleich stark auf Lärm. Unter anderem spielt die generelle psychische sowie körperliche Verfassung, die innere Einstellung und die Ausprägung des Gehörs eine Rolle.
Sogar abhängig von der Jahreszeit und der Tageszeit reagieren wir unterschiedlich stark auf Geräusche. Was gestern noch nicht gestört hat, kann theoretisch morgen schon den Schlaf rauben. Nur weil andere Haushaltsmitglieder sich nicht durch die Lärmquelle gestört fühle, heißt das nicht, dass Betroffene per se überempfindlich sind.
Ruhiger Schlaf – wichtig für die Gesundheit
Gerade nachts ist enorm wichtig, dass Menschen zur Ruhe kommen. Kann sich der Organismus während des Schlafs nicht richtig erholen, wirkt sich das sowohl auf die Psyche als auch auf den Körper in negativer Weise aus.
Vielen Menschen helfen Ohrstöpsel, die Geräusche von draußen effektiv dämpfen. Je nach Passform und Qualität hören Anwender selbst vorbeifahrende Autos, die Straßenbahn oder laute Stimmen nicht mehr. Wer das Problem ganzheitlicher anpacken möchte, informiert sich über einen modernen Schallschutz für die Wände und die Fenster. Des Weiteren gibt es spezielle Vorhänge sowie Rollläden, die Lärm zumindest etwas dämpfen.
Spezielle Apps helfen zudem bei vielen Menschen, den Schlaf zu fördern. Während einige auf leise Musik oder Naturgeräusche setzen, gibt es andere, die ähnlich wie in einer Meditation mit ruhiger und monotoner Stimme in den Schlaf führen. Auch ein leises Rauschen im Hintergrund soll helfen, besser und tiefer zu schlafen.
Eine weitere Gruppe von Apps hingegen analysiert den Schlaf und weckt zu dem Zeitpunkt, an dem der Schläfer nicht aus dem Tiefschlaf gerissen wird. Man verspricht sich hiervon, dass die betreffende Person durch das optimale Wecken fit in den Tag startet und nicht mehr so müde ist.
Leise Haushaltsgeräte machen das Leben einfacher
Nicht nur der Lärm von draußen, sondern auch Geräusche aus dem eigenen Haushalt können die Nerven strapazieren. Bei vielen Menschen laufen die Waschmaschine, die Spülmaschine, der Trockner und der Kaffeeautomat quasi im Dauerbetrieb.
Moderne Geräte sind heute nicht mehr nur auf eine hohe Leistung und auf einen sparsamen Verbrauch ausgelegt, sondern sie sind auch leiser. Die Investition in ein neues Gerät, z.B. in eine leise Waschmaschine oder auch einen leisen Kühlschrank, kann sich lohnen, wenn man sich vorab über den Geräuschpegel während des Betriebs informiert. Angaben dazu finden Verbraucher meist in der Beschreibung des jeweiligen Produkts.
Vor allem Haartrockner sind meist wirklich laut. Hier gilt oft: je günstiger, umso weniger wurde auf Lärmentwicklung geachtet (Ausnahmen bestätigen die Regel). Ein wirklich leiser Haartrockner liegt preislich eher im Mittelfeld, hat aber trotz geringer Lautstärke eine gute Trockenleistung.
Diese Tipps machen den Alltag etwas leiser
Wer zu Hause nicht nur schläft, isst und seine Freizeit genießt, sondern auch arbeitet, sollte sich dringend Kopfhörer mit dem sogenannten Noise Cancelling anschaffen. Diese schirmen das empfindliche menschliche Gehör effektiv gegen Lärm von außen ab. Dadurch wird das nächste Online-Meeting garantiert entspannter.
Auch im privaten Bereich sind Kopfhörer mit Schallschutz eine gute Lösung: Will man zum Beispiel Musik zum Meditieren hören, stören Motorengeräusch und Co. definitiv bei der Konzentration.
Den Hall in der Wohnung kann man bereits mit einfachen Mitteln reduzieren. Gerade in großen Wohnungen kennen viele Menschen das Problem, dass Geräusche unnötig intensiviert werden. Helfen können textile Einrichtungsgegenstände wie Vorhänge, Teppiche, Zierkissen und Deckensegel. Es gibt inzwischen auch spezielle Schallabsorber, die den Schall zusätzlich eindämmen.
Ein simpler, aber nützlicher Tipp: Entsteht der Lärm wegen eines unruhigen Nachbarn, suchen Betroffene das direkte Gespräch, statt sich monate- oder gar jahrelang zu ärgern. Meistens lassen die Mitmenschen mit sich reden und man einigt sich auf Ruhezeiten, die unbedingt von allen Bewohnern eingehalten werden. Das gilt für das Spielen von Musikinstrumenten ebenso wie für handwerkliche Bemühungen.
Wenn der Wohnraum per se laut ist
Sofern es in der Wohnung alte Holzdielen gibt, fangen diese gerne mit der Zeit an zu knacken und zu quietschen. Sobald sich jemand bewegt, wird das Gehör anderer Anwesender auf dieses Geräusch gelenkt. Handelt es sich um die eigene Wohnung, kann man an dieser Stelle über das Verlegen eines neuen Bodens nachdenken. Wer zur Miete wohnt, kann sein Glück mit dicken Teppiche versuchen.
Falls Türen oder Fenster nicht mehr ganz gerade in der Angel hängen, können diese Schleifgeräusche verursachen. In dem Fall sollten Betroffene einen Tischler beauftragen, der sich um die Türen, Fenster oder um die betroffenen Schranktüren kümmern.
Falls die Angeln quietschen, sollte man sie ölen. Geht das Geräusch nicht weg, müssen eventuell einzelne Teile erneuter werden.
Sofern die Mitbewohner im Haus die störenden Geräusche zum Beispiel durch das geräuschvolle Herumlaufen oder das Betätigen der Rollläden verursachen, spricht man sie darauf an. Eventuell können die Menschen etwas am eigenen Verhalten ändern oder das Problem durch einfache Vorkehrungen aus der Welt schaffen.
Eine hochwertige Trittschalldämmung sorgt dafür, dass Menschen im unteren Stockwerk nicht mehr jeden Schritt wahrnehmen. Die Trittschalldämmung kostet einiges, wertet die Immobilie allerdings wegen des besseren Wohnkomforts stark auf.